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Der VR-Effekt: Übungen im geschützten Raum für Patientin mit agoraphobischen Ängsten und eingeschränkter Mobilität

Aufgrund von agoraphobischen Ängsten konnte die 69-jährige Patientin das Haus kaum noch alleine verlassen. Sie litt zusätzlich an den Spätfolgen eines lebensbedrohlichen Aneurysma-Risses mit motorischen Koordinationsproblemen. Da die Patientin sich deshalb fürchtete zu stürzen, suchte ihre Psychotherapeutin nach einer Alternative zur traditionellen Expositionstherapie.

In diesem Fall-Interview berichtet die behandelnde Therapeutin, wie sie mit der Patientin im geschützten Raum der Praxis individuell und gezielt an ihren Ängsten arbeiten konnte – in Virtual Reality. 

Beitragsübersicht

In unserer Reihe “Der VR-Effekt” stellen wir Ihnen anonymisierte Fallbeispiele aus der psychotherapeutischen Praxis in Interviewform vor. So erhalten Sie einen Einblick, wie genau virtuelle Therapieszenarien bewährte Methoden der Psychotherapie unterstützen können.

Wo und mit welchen Schwerpunkten sind Sie therapeutisch tätig?

“Ich bin in eigener Praxis und mit Kassenzulassung tätig.”

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Webinar on demand VR in der Psychotherapie

Wie war die Ausgangssituation bei Ihrem:Ihrer Patient:in, von dem Sie hier berichten?

“Die 69-jährige Patientin mit agoraphobischen Ängsten verließ das Haus kaum noch alleine. Sie vermied Brücken, Fahrstühle, Rolltreppen, Gebäude mit viel Glas und noch einiges mehr. Sie hat Angst zu stürzen, obwohl dies noch nie vorgekommen ist. Als Symptome werden Schwindelgefühle, Herzklopfen, Schwitzen und weiche Beine ausgelöst.”

Warum haben Sie Virtual Reality als Behandlungstool gewählt? Was wäre die Alternative gewesen und wieso haben Sie sich nicht für die Alternative entschieden?

“Die Patientin leidet an den Spätfolgen eins lebensbedrohlichen Aneurysma-Risses im Jahr 1997 mit Einschränkungen des Sehfeldes und motorischen Koordinationsproblemen. Aufgrund dieser körperlichen Einschränkungen und ihres fortgeschrittenen Alters habe ich nach einer Alternative zur in-vivo-Exposition gesucht.”

Wie sind Sie in der Verwendung von VR genau vorgegangen (Vorbereitung, Verwendung, Nachbereitung) und was waren die Ergebnisse für den Patienten & Sie?

“Ich startete mit der Vorstellung des Verfahrens und wir probierten neutrales/positives Material in VR aus. Anschließend wählten wir VR-Videos aus, die für die Exposition geeignet sind. Bei dieser Patientin wurde die höchste Angst durch den Film Relax Nr. 2 Strandspaziergang getriggert: große Weiter, keine Begrenzung, nichts zum Festhalten. Mit diesem Material haben wir 13 Stunden Exposition mit jeweils 3 Durchgängen zunächst im Sitzen, dann im Stehen durchgeführt. Danach hat die Patientin eine deutliche Reduktion der Angst im Alltag erlebt. Wir haben dann noch 3 Sitzungen mit Unterführung Filme 1 und 5, eine Sitzung mit Dunkelheit, Film 10 und zwei Sitzungen mit Fahrstuhl Filme 1 und 11 absolviert.

Die Therapie wurde im Februar 2023 nach Ablauf der Langzeittherapie regelrecht beendet. Den erreichten Erfolg während der Behandlung konnte sie stabilisieren und seitdem aufrechterhalten. Ein tolles Ergebnis für die Patientin und ein Gewinn an Lebensqualität!”

Was hat sich für Sie in der Arbeit mit Virtual Reality besonders bewährt?

“Die einfache Anwendung, die große Zeitersparnis bei Durchführung von Expositionen, spontaner Einsatz ist möglich.”

Wozu nutzen Sie die VR-Brille vor allem? Was hat sich dadurch für Sie verändert? ​

“Expositionsbehandlung bei Agoraphobie und bei sozialer Phobie”

Konkret: Welche Videos nutzen Sie am Meisten?

“Agoraphobie: Auto fahren, Menschenmassen
Soziale Phobie: Nähe und Bühne”

Was würden Sie einem:einer Kolleg:in sagen, der:die sich für Virtual Reality interessiert?

“Die Schwelle für den Einsatz von Exposition sinkt. Angst kann bei den Patienten mit Hilfe von Virtual Reality gut ausgelöst werden, auch wenn sie wissen, dass die Situation nicht “echt” ist. Die Erfolge der VR-Behandlung können in der Regel gut auf in-vivo-Situationen übertragen werden.”

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