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Der VR-Effekt: “Patienten erlernen in VR Kontrollmöglichkeiten und probieren sich aus”

Seit über 20 Jahren schon leidet die Patientin unter Agoraphobie mit Panikstörung. Sie zeigt eine ausgeprägte kognitive Vermeidung. In diesem Fall-Interview berichtet ihre Therapeutin, wie sie mit Hilfe von Virtual Reality  gezielt und abgestuft Achtsamkeit und Konfrontation in einem geschützten Raum üben konnte. Sie schildert im Folgenden, wie sie Virtual Reality auch als diagnostisches Tool nutzt, um Mikroauslöser zu identifizieren und in der Therapiestunde Reaktionen in der Angstsituation zu erleben. Virtual Reality ist insofern nicht nur eine Ergänzung bewährter Therapiemethoden, sondern ein dynamisches Instrument für diagnostische Einsichten und effektives Üben in der Angstbehandlung.

Beitragsübersicht

In unserer Reihe “Der VR-Effekt” stellen wir Ihnen anonymisierte Fallbeispiele aus der psychotherapeutischen Praxis in Interviewform vor. So erhalten Sie einen Einblick, wie genau virtuelle Therapieszenarien bewährte Methoden der Psychotherapie unterstützen können.

Wo und mit welchen Schwerpunkten sind Sie therapeutisch tätig?

“Ich bin Verhaltenstherapeutin für Erwachsene und in eigener Praxis tätig.”

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Webinar on demand VR in der Psychotherapie

Wie war die Ausgangssituation bei Ihrem:Ihrer Patient:in, von dem Sie hier berichten?

Die Patientin leidet seit 20 Jahren unter einer Agoraphobie mit Panikstörung. Im Laufe der Jahre hat eine deutliche Generalisierung der Ängste stattgefunden. Es gibt diverse Triggersituationen. Die Patientin vermeidet vor allem kognitiv, d.h. sie stellt sich den Situationen mit großer (gleichbleibender) Angst.”

Warum haben Sie Virtual Reality als Behandlungstool gewählt? Was wäre die Alternative gewesen und wieso haben Sie sich nicht für die Alternative entschieden?

“Die Patientin ist sehr getrieben und möchte gerne viel in Eigenregie zusätzlich zu den Therapiestunden üben. In alltäglichen Situationen stellt sie sich den Ängsten gedanklich nur begrenzt, so dass wir mit VR zunächst im Bereich Achtsamkeit das In-der Situation-bleiben geübt haben. Darauf aufbauend übt die Patientin nun in der Angstsituation zu bleiben, bis das ungute Gefühl wieder abnimmt. Alternativ hätten wir gemeinsam in vivo üben können. Dies hätte jedoch viel Zeit in Anspruch genommen.”

Wie sind Sie in der Verwendung von VR genau vorgegangen (Vorbereitung, Verwendung, Nachbereitung) und was waren die Ergebnisse für den Patienten & Sie?

Die Vorbereitung besteht aus Einführen in die Technik und das Behandelrational im Sinne der Psychoedukation. Dazu gehört auch, dass die Patientin VR ausprobiert an positiv geladenen Video zur Entspannung. Nachdem die Pat. gute Erfahrungen machte, haben wir anhand einer vorher erstellten Angsthierarchie Situationen aus dem mittleren Schwierigkeitsbereich gewählt und in der Therapie über VR angeguckt. In der Nachbereitung geht es einerseits um das Formulieren von Mikrotriggern als auch das explizit machen von Bewältigungsstrategien. Der Patientin ermöglicht dies, Atemtechniken auszuprobieren und mehr Gefühl der Kontrolle zu erlangen. Als Therapeutin profitiere ich vom Miterleben der vegetativen Erregung und Informationen über Trigger.”

Was hat sich für Sie in der Arbeit mit Virtual Reality besonders bewährt?

“Ich schätze die Möglichkeit, Situationen in den Therapieraum zu holen, wenn die Patienten noch nicht bereit sind, sich den Situationen in vivo zu stellen oder aber die Situation schwierig ist, herzustellen. Es ist ein diagnostisches Tool. Weiterhin erlernen Patienten Kontrollmöglichkeiten, probieren sie aus, um in alltäglichen Situationen darauf zurückzugreifen. Phasenweise nutze ich VR zur Entspannung.”

Wozu nutzen Sie die VR-Brille vor allem? Was hat sich dadurch für Sie verändert? ​

“In der Anfangsphase einer Angstbehandlung nutze ich VR gerne als diagnostisches Tool für Mikroauslöser und live erleben von Reaktionen in der Angst. Im weiteren Verlauf geht es um das Üben und Vorbereiten auf eine in-vivo Konfrontation. Gerne lasse ich Videos freischalten, so dass Patienten zu Hause selbstständig üben können.”

Konkret: Welche Videos nutzen Sie am Meisten?

“Menschenmengen.”

Was würden Sie einem:einer Kolleg:in sagen, der:die sich für Virtual Reality interessiert?

“Es ist eine gute Methode, um schnell mit Patienten konfrontativ zu arbeiten. Es ermöglicht automatische Angstreaktionen zu identifizieren und hilft dem Patienten zu verstehen, dass es sich um subkortikal gesteuerte Prozesse geht. Die Methode ist effizient, spart Zeit und ist innovativ.”

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