VRET bei Sozialen Phobien: Neue Evidenz aus aktueller Meta-Analyse
Soziale Phobien zählen zu den häufigsten Angststörungen und stellen Therapeut:innen vor besondere Herausforderungen. Die Virtual Reality Exposure Therapy (VRET) bietet hier innovative Ansätze. Eine aktuelle Meta-Analyse von Tan et al. (2025) untersucht die Wirksamkeit von VRET bei sozialen Angststörungen.
Hintergrund und Zielsetzung
Die Studie von Tan et al. (2025) hatte zum Ziel, die Effektivität von VRET im Vergleich zu Wartelistenkontrollgruppen und anderen Interventionen bei der Behandlung von sozialen Phobien zu bewerten. Dazu wurden 17 randomisierte kontrollierte Studien analysiert.
Methodik
Die Forscher:innen führten eine umfassende Literatursuche durch und berechneten die Effektstärken mithilfe von Hedges' g. Zusätzlich wurden Sensitivitätsanalysen, Subgruppenanalysen und Meta-Regressionen durchgeführt, um potenzielle Einflussfaktoren zu identifizieren.
Ergebnisse
- Vergleich mit Wartelistenkontrollgruppen: VRET zeigte eine signifikante Reduktion der Angstsymptome im Vergleich zu Wartelistenkontrollgruppen sowohl unmittelbar nach der Intervention als auch bei Nachuntersuchungen.
- Vergleich mit anderen Interventionen: Im Vergleich zu anderen etablierten Therapien zeigte VRET eine vergleichbare Wirksamkeit bei der Reduktion von Angstsymptomen.
- Kombination mit kognitiver Verhaltenstherapie (KVT): Die Kombination von VRET mit KVT führte zu einer stärkeren Reduktion der Symptome bei Patient:innen mit ausgeprägter sozialer Angst.
- Meta-Regression: Es wurden keine signifikanten Kovariaten identifiziert, die die Wirksamkeit von VRET beeinflussten.
Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse der Meta-Analyse deuten darauf hin, dass VRET eine effektive Ergänzung zur Behandlung sozialer Phobien darstellt. Insbesondere die Kombination mit KVT kann die Therapieergebnisse verbessern. Dennoch betonen die Autor:innen die Notwendigkeit weiterer qualitativ hochwertiger Studien mit langfristigen Nachbeobachtungen, um die Nachhaltigkeit der Therapieeffekte zu bestätigen.
Implikationen für die Praxis
Für Therapeut:innen bietet VRET die Möglichkeit, Patient:innen in einer kontrollierten und sicheren Umgebung mit angstauslösenden sozialen Situationen zu konfrontieren. Dies kann insbesondere für Patient:innen von Vorteil sein, die Schwierigkeiten haben, sich realen Expositionssituationen zu stellen.
Literaturquelle: