Gemeinsam mit der Universitätsklinik Leipzig haben wir untersucht: Wie können virtuelle Therapieszenarien in der psychiatrischen Ambulanz zum Einsatz kommen?
In der Studie konnten wir zeigen, dass eine unterstützende, therapiebegleitende VR-Entspannungsintervention auch in einem ambulanten psychiatrischen Setting umsetzbar. Und nicht nur das: Virtual Reality wirkt sich messbar positiv auf das Wohlbefinden und bestehende Depressionswerte aus.
Die Proband:innen waren in der Institutsambulanz der Uniklinik Leipzig in psychotherapeutischer Behandlung. Ergänzend dazu haben wir Ihnen für vier Wochen eine VR-Brille mit 20 unserer Entspannungs-Szenarien mit nach Hause gegeben: zwischen VR-Videos wie einem Spaziergang am Sandstrand oder im Südtiroler Wald, einer glitzernden Schneelandschaft oder unserer beliebten Alpaka-Herde konnten die Probanden frei auswählen.
Unsere fünf wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie waren:
- So gut wie alle Proband:innen empfanden den Umgang mit der VR-Brille zuhause als eher oder sehr einfach und waren sehr zufrieden mit der Intervention.
- Die Werte der depressiven Symptome verbesserten sich signifikant im Vergleich von vor bis nach der Intervention.
- Auch die physische und psychische Lebensqualität verbesserte sich nach der Intervention signifikant im Vergleich zum Ausgangswert. Das bestätigt bisherige Forschungsergebnisse: Naturerlebnisse in Virtual Reality fördern Entspannung, wodurch sich körperliches und psychisches Wohlbefinden verbessert.
- Die beliebtesten VR-Videos der Proband:innen waren: ein Waldspaziergang in Südtirol, ein Sandstrand in Thailand und die kuscheligen Alpakas.
- Für mich persönlich die wichtigste Erkenntnis: Proband:innen mit schweren psychischen Störungen nutzten Virtual Reality auf eigene Faust und aus eigener Motivation – weil die Szenen ihnen gut taten.
Virtual Reality kann die „traditionelle“ Behandlung in der Ambulanz also ergänzen, indem die Technologie Entspannung und Wohlbefinden fördert – ohne zusätzliche personelle Ressourcen in Anspruch zu nehmen.
Diese Ergebnisse sind diagnoseübergreifend und unabhängig von soziodemografischen Faktoren: Virtual Reality kann also für ganz unterschiedliche Patient:innen-Gruppen ergänzend zum Einsatz kommen.
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