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Jahresrückblick 2019: Auf die Plätze, fertig … VRooom!

Aktualisiert: 4. Jan. 2021

Es war lange im voraus abzusehen, dass 2019 ein Jahr des Neustarts werden würde. Das wurde es allerdings in mehr Aspekten als ich das vorher ahnen konnte. Und die Wucht der Beschleunigung hatte es wirklich in sich!

Beruflicher Neustart: bitte einmal alles neu In das neue Jahr startete ich erst einmal mit einem neuen Job. Fast 14 Jahre hatte ich in demselben Zeitschriftenverlag gearbeitet, zuletzt als stellvertretende Verlagsleiterin der Sportmedien. Die „goldenen Zeiten“ der Printmedien liegen ja schon ein wenig zurück. Sobald ich nach dem Traineeprogramm Verantwortung übernommen hatte, war ich deshalb im Verlag auf das nicht-klassische Geschäft „abonniert“ gewesen. Meine Hauptaufgabe bestand vor allem darin herauszufinden und umzusetzen, wie man als printlastiges Medienhaus abseits von bedrucktem Papier noch Geld verdienen kann – mit dem vorhandenen Know How und den Stärken, die das Unternehmen hatte. Ich hatte für die Hamburger Tochterfirma das Eventgeschäft im Bereich Laufveranstaltungen aufgebaut. Mit dem Enthusiasmus und der Leidenschaft des dortigen Teams gelang es, unser Event zur marktführenden Serie im Bereich Frauenläufe auszubauen. Auch das Lizenzgeschäft im Bereich Reisen, Bücher und Online-Services wurde ein wichtiges Thema. Nach meiner Rückkehr ins Stuttgarter Headquarter war ich mit meinem Team für den Bereich Bike-Events zuständig.

2019 begann mit meinem beruflichen Neustart als Innovation Manager bei einem Automobilzulieferer

Nach meiner zweiten Elternzeit wechselte ich nun von der Medienbranche in die Automobilindustrie und baue bei einem Automobilzulieferer als Innovation Manager den Corporate Incubator mit auf. Auf den ersten Blick ein kompletter Neustart: neue Funktion, neue Branche, ein anderer Standort. Und doch ist die Aufgabe dort nicht ganz unähnlich zu meiner vorherigen Zielsetzung: immer noch geht es darum, aus den bestehenden Kernkompetenzen des Unternehmens neue Geschäftsfelder aufzubauen.

Ich arbeite viel mit den Kollegen aus dem Unternehmen an ihren Geschäftsideen. Sie wissen am besten, wo sie und die Firma ihre Stärken haben. Gleichzeitig sehen sie die Welt außen, mit ihren Veränderungen, Trends und Chancen. Ziel ist es, herauszuarbeiten wie beides zusammen kommen kann. Im Inkubator können sie ihre Geschäftsidee weiter entwickeln und wir stellen ihnen Coaching, Tools und Infrastruktur zur Verfügung. Im Laufe des Jahres habe ich dann auch (wieder) gemerkt, was mich wirklich motiviert und zu Höchstleistungen antreibt: Menschen für ein Thema zusammen zu bringen, ihnen Wege und Perspektiven aufzuzeigen wie es anders, besser, erfolgreicher geht.

Hackathon in München: 3 Minuten vor 500 Zuschauern Menschen zusammen zu bringen und gemeinsam etwas bewegen – einer der Höhepunkte in dieser Hinsicht war das TECHFEST MUNICH 2019 Anfang September 2019. Das TECHFEST ist ein Hackathon an der TU München, an dem Studenten, Freelancer und Gründer aus ganz Europa für ein Wochenende zusammen kommen, um nicht nur neue Geschäftsideen zu entwickeln, sondern sie direkt auch als Prototyp umzusetzen. Ich hatte viel Überzeugungsarbeit investiert, dass mein neuer Arbeitgeber sich als Partner dieser Veranstaltung engagierte, um den Spirit und die Ideen eines Hackathons auch nach innen zu tragen. Und so stellten wir neben einer Reihe anderer Industriepartnern den Teilnehmern eine konkrete Aufgabe, an der sie an den drei Veranstaltungstagen arbeiten würden.

„If you were …“ – Challenge-Pitch vor 500 Teilnehmern beim TECHFEST MUNICH 2019

Die Vorbereitungen und das gesamte Wochenende waren ein gewaltiger Kraftakt für mich und das ganze Team. Aber die Energie und der Zusammenhalt waren großartig. Für mich persönlich gipfelte alles in dem Moment, als ich zum Start des Events auf der Bühne stand und unsere Challenge vor 500 Teilnehmern in drei Minuten vorstellte. Ich hatte den Pitch lange vorbereitet und hatte jedes Wort im Kopf. Und die Botschaft kam an, mein Spannungsbogen funktionierte. Der Startschuss war gegeben! Es gab aber auch die kleinen, unauffälligen Momente, die mir viel bedeuten: Der Kollege, der die Geschäftsleitung von seiner Idee überzeugen kann und sich hinterher bei mir bedankt: „Ohne dich wäre ich heute nicht hier!“ Oder der Workshop-Teilnehmer, der mir fest die Hand drückt und sagt: „Gut, dass es Euch gibt! Und und das Team, Ihr macht einen so tollen Job. Wenn es Euch nicht gäbe müsste man Euch erfinden.“

Pivot bei VirtuallyThere – vom Tourismusmarketing zur Psychotherapie Mit dem neuen Job hatte ich meine Mitarbeiter- und Budgetverantwortung aufgegeben. Ganz bewusst. Denn ich arbeite nur mit 25h pro Woche angestellt und wollte mir (neben meiner Familie, die mir über alles wichtig ist!) die Zeit und Luft lassen, um mein eigenes Startup VirtuallyThere auf die nächste Stufe zu bringen. Denn so sehr es mich motiviert und mir Spaß macht, andere bei ihren Projekten zu unterstützen – ich wäre nicht ausgefüllt ohne ein eigenes Business-Baby. Mit eigenen Kunden. Mit direkten Erfolgs- und Misserfolgserlebnissen. Selbst entscheiden und gestalten.

Mai 2019 erwies sich als der Wendepunkt von VirtuallyThere. Wir hatten erste Projekte umgesetzt, aber das Geschäft lief zäh. Die Kunden sprangen nicht so richtig auf unser Angebot an. Als kleine Agentur für Tourismusmarketing mit Spezialisierung auf Virtual Reality taten wir uns schwer in einem Markt mit immensem Wettbewerbsdruck. Es war meine Schwester Martina, die den Funke zündete. Sie ist

als Psychotherapeutin in ihrer eigenen Praxis tätig und behandelt unter anderem Patienten mit Angststörungen und Phobien. „Ich habe mir mal Eure 360°-Filme genauer angeschaut“, sagte sie zu mir. „Sag‘ mal, die könnte man super in der Therapie einsetzen!“

Bearbeitung eines VR-Videos zum Thema Blut abnehmen – für viele Angstpatienten eine Situation mit echtem Horropotential!

Sie erklärte mir Ihre Idee genauer: Bei der Behandlung von Angstpatienten ist die sogenannte Exposition das Mittel der Wahl in der Verhaltenstherapie: Mit Begleitung des Therapeuten begibt sich der Patient in die gefürchtete Situation, zum Beispiel in einen Aufzug, in Menschenmengen, Höhe oder in die Nähe von Tieren. Auch Angstzustände beim Autofahren sind häufig. Wenn der Patient es schafft, die Situation einige Zeit durchzuhalten, sinkt das Angstlevel. Es tritt ein Gewöhnungseffekt ein – der Patient lernt, die angstauslösenden Reize auszuhalten. Nun ist es aber in der therapeutischen Praxis oft schwierig und aufwändig, solche Situationen mit dem Patienten aufzusuchen. Mit einem Flugangst-Patienten mal eben von München nach Hamburg fliegen? Schlangen- oder Insekten-Terrarien in der Praxis einrichten? Mit einem Patienten, der zu Panikattacken neigt, auf dem Beifahrer-Sitz Autobahn fahren, anyone? Mit VR sind entsprechende Umgebungen auf Knopfdruck verfügbar, beliebig oft reproduzierbar und sogar besser zu steuern als die Realität.

Der Ansatz leuchtete mir sofort ein und ich begann zu recherchieren. Ich fand heraus, dass der Einsatz von VR in der Verhaltenstherapie bereits seit dem Ende der 90er Jahre erforscht wird, zahlreiche Studien und Meta-Studien beschäftigen sich mit dem Thema. Sie bestätigen, dass VR echte Angst erzeugen und in der Verhaltenstherapie für Expositionen wirksam genutzt werden kann. In den folgenden Wochen sprach ich mit Wissenschaftlern und Praktikern, die VR in der Verhaltenstherapie einsetzen und erforschen. Ich befragte niedergelassene Verhaltenstherapeuten – könnte VR es tatsächlich einfacher machen, Expositionen durchzuführen? Erleben die Therapeuten es wirklich als schwierig und aufwändig, Expositionen zu planen? Und sind Therapeuten überhaupt offen gegenüber neuen Methoden für die Therapieunterstützung?

„Team Blut, Schweiß und Tränen“: Frank, mein Vater und ich haben uns beim Spritzen-Dreh selbst zum Blutabnehmen zur Verfügung gestellt

Die Ergebnisse waren ermutigend, und so entschlossen wir uns innerhalb weniger Wochen tatsächlich zum Pivot – von der VR-Agentur im Tourismusbereich zum Medtech Startup, das Verhaltenstherapeuten mittels VR-Anwendungen die Durchführung von Expositionen erleichtert und Entspannungsmethoden unterstützt.

Wir stellen fest, dass es bereits kommerzielle Anbieter in unserer avisierten Nische gibt – aber hey, „if there is no competition, there is probably no market“! Die verfügbaren Systeme sind meist sehr komplex und bieten dem Therapeuten tolle Möglichkeiten viel Freiheit. Gleichzeitig bewegen sie sich preislich nicht gerade im Portokassen-Bereich und verlangen auch entsprechende technische Skills, Zeit und Muße, sich mit der Funktionsweise auseinander zu setzen. Damit eignen sie sich eher für Kliniken und Forschungseinrichtungen als für niedergelassene Therapeuten. Im Verlauf der vielen Gespräche kristallisierte sich unsere Vision heraus: wir wollen eine technisch einfach nutzbare Mediathek mit 360°-Grad-Inhalten für die Behandlung von Angststörungen und zur Durchführung von autogenem Training aufbauen. Knopf drücken, loslegen. Unser Angebot soll aber über die reinen Inhalte hinaus gehen: über Unterlagen, Handreichungen und Informationsangebote wollen wir Therapeuten Inspiration, Erkenntnisse und Best Practice zum Einsatz von VR in der Verhaltenstherapie vermitteln sowie Austausch und Vernetzung ermöglichen. Breiter gefasst ist es unsere Mission, mit Virtual Reality Tools Menschen einen angst- und stressfreien Alltag zu ermöglichen.

VirtuallyThere eine neue Ausrichtung zu geben zog umfassende Konsequenzen nach sich. Uns erschien es aber natürlich und logisch – denn es war weniger eine „weg von“ als vielmehr eine „hin zu“ Entscheidung. In einem ausführlichen Blogpost zu unserem Neustart habe ich zusammengefasst, welche fünf Gründe, dafür den Ausschlag gegeben haben – die nicht nur für uns, sondern auch für andere Unternehmer und Selbstständige wesentlich sind.

And Action! Kickstart mit dem Life Science Accelerator Baden-Württemberg und SOMBA Im September nahmen die Dinge dann so richtig Fahrt auf, und das hatte zwei Gründe. Kurz entschlossen hatten wir uns mit VirtuallyThere im Sommer für das 12-monatige Startup-Booster-Programm des Life Science Accelerator Baden-Württemberg (LSA) beworben. Der LSA wird auf die Beine gestellt und finanziert durch einen schlagkräftigen Verbund aus der Stadt Mannheim, dem MAFINEX Gründerverbund e.V., der Stiftung für Medizininnovationen mit Sitz in Tübingen, Heidelberg Startup Partners e.V. und dem Technologiepark Heidelberg GmbH. Ziel ist es, die Gründerszene in Baden-Württemberg speziell im Medtech-Bereich zu stärken und Gründerteams zu fördern. Wir bewarben uns im August, bekamen im September die Zusage und starteten unser Programm im Oktober.

Das bedeutete: fast wöchentliche Termine in Mannheim oder Heidelberg mit Pitch-Training, Unternehmensaufbau, Workshops zum Thema medizinische Zulassung und Mentoring mit Experten den Bereichen Medizinrecht, Investoren und Startup-Experten von Krankenkassen – ein hochkarätiges und inhaltlich sehr anspruchsvolles Angebot, das uns vielfältige Gelegenheit zum Austausch mit spezialisierten Experten und anderen Startup-Teams gibt. Genau dieses Netzwerk und diese Expertise hatten uns gefehlt, und der Zeitpunkt passte perfekt, um mit VirtuallyThere eine ganze Schippe drauf zu legen! Jedes Team erhält außerdem ein Budget, das es zum Beispiel für Expertenberatung einsetzen kann.

Und noch etwas anderes hatte gefehlt. Ich habe zwar 2018 meinen MBA in Innovation and Business Creation an der TU München abgeschlossen – was Business Design, Business Model Development, Lean Startup- und Design Thinking-Methoden angeht habe ich also durchaus mehr als gefährliches Halbwissen vorzuweisen. Und nicht zuletzt hatte mich das MBA-Studium und das Netzwerk mit meinen Münchner Kommilitonen für mich unerwartet mit dem Gründervirus infiziert. Ich hatte mich vorher immer als Intrapreneur gesehen, die innerhalb eines Unternehmens Neugeschäft umsetzt. Aber was mir fehlte, war ganz konkrete und praktische Unterstützung bei der Umsetzung: Wie baut man eine Sales Page auf? Wie gestaltet man ein erfolgreiches Webinar? Welche Tools gibt es dafür?

Durchstarten mit SOMBA: ich starte das erste Online-Coaching für VirtuallyThere

Schon länger hatte ich ein Auge auf SOMBA geworfen, „Sigruns Online MBA“. Vor allem deshalb, weil ich den Weg meiner ehemaligen Klassenkameradin Judith „Sympatexter“ Peters“ mitverfolgt hatte, die durch dieses Business Coaching-Programm ihr Online-Business aufbaut. Namensgeberin Sigrun Gudjonsdottir ist ein Business Coach aus Island und SOMBA ein 12-Monats-Programm, das genau das bietet was uns noch fehlte: strategische Erfahrung und ganz praktische „Gebrauchsanweisungen“ zum erfolgreichen Launch und Aufbau eines servicebasierten Online-Business. Also habe ich die notwendigen Euro in die Hand genommen und bin Teil der SOMBA-Community geworden. Die Community ist quasi das Tüpfelchen auf dem SOMBA-i mit allgegenwärtiger gegenseitiger Ermutigung und praktischer Unterstützung in allen Online-Business-Lebenslagen.

Kickstart-Modus mit langen Abenden und Kartoffelchips

Die ersten echten Kunden für VirtuallyThere Teil von SOMBA ist das sogenannte Kickstart-Programm. Dabei geht es darum, innerhalb von kürzester Zeit einen Vier-Wochen-Kurs zu entwickeln und zu launchen. Der Zeitrahmen ist genau vorgegeben und man entwickelt die Kursinhalte dabei von Woche zu Woche, während man den Kurs gibt. Eine ziemliche Herausforderung und ein absoluter Sprung ins kalte Wasser!

Mein Kurs war das „Online-Coaching Virtual Reality für Verhaltenstherapeuten“. Anfangs war für mich nur klar, dass ich den Teilnehmern die Nutzung der Mediathek für ihre Arbeit erklären wollte. Daraus entwickelte sich dann aber ganz logisch ein Kurskonzept, das die vier Wochen hervorragend ausfüllte: Was ist Virtual Reality? Welche Vorteile bietet VR für die Verhaltenstherapie? Welche VR-Brille ist die richtige? Wofür konkret und wie genau können Therapeuten VR einsetzen? Ich gestaltete wöchentlich Kursunterlagen inklusive einer Wochenaufgabe, die ich per E-Mail verschickte und im Video erklärte. Dazu beantwortete ich die Fragen meiner 50 Teilnehmer und holte regelmäßig ihr Feedback ein. Das war der Deal: der Kurs ist kostenlos, dafür bekommen wir Feedback zu unserem Angebot.

Nachdem wir uns gemeinsam durch die technischen Grundlagen gekämpft hatten ging es für die Teilnehmer allmählich daran, unser Tool mit ausgewählten Patienten einzusetzen. Unsere Spannung stieg: wie würden die Rückmeldungen ausfallen? Und tatsächlich: Die meisten Therapeuten waren überrascht, wie realistisch unsere VR-Videos für ihre Patienten wirken und dass sie echte Emotionen hervorrufen. So sollte es sein, und es funktionierte also tatsächlich! Zum Abschluss des Kurses kam dann die Nagelprobe: würden die Teilnehmer tatsächlich Geld bezahlen, um die Mediathek weiter zu nutzen? Ich bereitete akribisch mein Webinar vor, um noch einmal weiteren Mehrwert für die therapeutische Praxis zu vermitteln und im Anschluss unser Angebot für das Monatsabonnement vorzustellen. Was soll ich sagen? Bis heute haben 15 der 50 Teilnehmer das Angebot gebucht! Wir waren beflügelt und glücklich. Die monatelange Arbeit und schlaflose Nächte, die in den Aufbau der VR-Mediathek geflossen waren hatten sich gelohnt.

Ursprünglich wollte ich diesen Kurs entwickeln, um unserer VR-Mediathek erstmalig auf den Markt zu helfen. Aber während des Programms kristallisierte heraus, was wir erst nur geahnt hatten: das Coaching MUSS Teil unseres Angebots werden! Content – Coaching – Community, in diese Richtung werden wir VirtuallyThere 2020 weiter entwickeln. Aktuell beginnen wir mit den Vorbereitungen des zweiten Coaching-Durchlaufs (wenn Du Dich dafür interessierst, melde Dich unbedingt zu unserem kostenlosen Webinar am 12.1.2020 an! hier geht’s zur Registrierung) und bauen wir ein geschlossenes Forum auf, in den sich unsere Teilnehmer untereinander austauschen können.

seit Beginn des Jahres kann ich morgens zur Arbeit laufen – besser geht’s nicht!

Die Konstante: Running like hell

Bei aller Veränderung gab es auch wohltuende Konstanten. Mein neuer Job bringt es mit sich, dass ich zur Arbeit laufen kann. Und mit laufen meine ich joggen 🙂 Ein echter Jackpot für mich! Ich stehe nie im Stau oder verpasse einen Bus, kann meinen Weg ganz genau kalkulieren und meinen Lieblingssport perfekt in den Alltag integrieren. Auf dem Weg bringe ich noch unsere beiden Töchter zur Kita. Die zwei sitzen dabei entweder in einem doppelsitzigen Lauf-Kinderwagen oder die Große fährt mit dem Fahrrad und ich schiebe die Kleine im Jogger.

Wir drei sind ein ganz schön auffälliges Gespann: wir nehmen viel Raum ein auf dem Gehweg, sind bunt, oft singen wir oder hören Musik (zur Zeit am liebsten „Hey, hey Wikki!“, „Lichterkinder“ und „Oh Tannenbaum“). In den letzten anderthalb Jahren, in denen wir so auf der immergleichen Strecke unterwegs sind haben wir eine Menge Bekanntschaften geschlossen: H. zum Beispiel, eine bunt gekleidete Marokkanerin mit der wir seit einiger Zeit immer ein paar Worte wechseln und die wir schon vermissen wenn sie eine Weile nicht da ist. Oder der Herr mit den Kopfhörern, der uns immer noch regelmäßig ungläubig anstarrt. Oder die gut gelaunte Verwaltungsangestellte, die bei der Stadt Esslingen arbeitet und immer auf dem Rad an uns vorbei fährt. Wir grüßen sie alle und sie gehören zu unserem täglichen Weg dazu.

Auf diesem Weg kommen pro Strecke immerhin 3km zusammen. Wenn ich von zu Hause aus für VirtuallyThere arbeite, dann bleibt es bei den 2km pro Strecke zur Kita. An manchen Tagen, wenn ich zeitlich flexibler bin, dehne ich den Hin- oder Rückweg aus und laufe noch eine Runde am Neckarufer entlang. Im Vergleich zu meinen früheren Laufumfängen ist das verschwindend wenig. Und trotzdem habe ich das Glück, jeden Tag laufen zu können – morgens und nachmittags, bei Sonne, Regen und Kälte. Richtiges Training ist das natürlich nicht, aber es tut einfach gut!

Gemütlich unterwegs im Laufkinderwagen – im Winter mit Decke …

… mit einem Ananas-Kuchen im Sommer …

… auch als Einkaufswagen und mobile Eis-Diele ist unser Laufkinderwagen perfekt …

… und mit ordentlich Fahrtwind lassen sich die Windräder drehen!

Mit VRooom in 2020! Nachdem 2018 ein Jahr des Übergangs war ist 2019 der Motor gestartet. 2020 geht es auf die Beschleunigungsspur.

Erstes Geld mit meiner Geschäftsidee zu verdienen war eines meiner Ziele für 2019 gewesen (in meinem Jahresrückblick 2018 habe ich das auch festgehalten). Nur hätte ich mir damals noch nicht träumen lassen, dass es Psychotherapeuten und nicht Reiseunternehmen sein würden, denen wir ein Angebot mit Mehrwert schaffen können!

Nicht nur ich, sondern auch Frank war dabei mit größtem Einsatz und durchgedrücktem Gaspedal dabei. (Benutze ich zu viele Auto-Metaphern? Muss wohl am Wechsel in die Automobilindustrie liegen!): drehen, filmen und schneiden um die Mediathek zu füllen, Kurs umsetzen, Newsletter schreiben und die Antworten auf unzählige kleine und große Fragen des Business-Alltagsfinden.

Besonders das letzte Quartal war anstrengend, mit langen, arbeitsreichen Abenden und Nächten und steigendem Kaffee- und Schokoladenkonsum. (Habe ich unsere neue Siebträger-Kaffeemaschine erwähnt? Major upgrade in unserer Küche!) Jede freie Viertelstunde haben wir in den Aufbau von VirtuallyThere investiert.

Das steht 2020 an:

  • das Forum für unsere Kursteilnehmer und Mediathek-Abonnenten starten – und es als Plattform für den vertraulichen und kollegialen Austausch zum Einsatz von Virtual Reality in der Verhaltenstherapie aufbauen
  • mindestens zwei weitere Durchgänge des Online-Coachings „Virtual Reality für Verhaltenstherapeuten“ durchführen
  • die VR-Mediathek weiter füllen (schon jetzt haben wir rund 90 Settings im Angebot! – und eine Menge Ideen für mehr)
  • weiter laufen um gesund und fit zu bleiben

Eines haben wir in diesem Jahr bei VirtuallyThere gelernt: Wenn man ein Ziel hat und den Weg dahin festgelegt hat, ist viel mehr möglich als man denkt! Auf geht’s, mit VRooooom!

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